02.11.2020

Start des Modellstudiengangs Humanmedizin in Chemnitz

TU Dresden und Klinikum Chemnitz starten neuen Modellstudiengang Humanmedizin

Drei junge Menschen sitzen auf einer Treppe und unterhalten sich. © Pexels

Ministerpräsident Michael Kretschmer nahm an der Pressekonferenz anlässlich des Startes des Modellstudiengang Humanmedizin am Campus Klinikum Chemnitz teil.

Mit Beginn dieses Wintersemesters bieten die Technische Universität Dresden, das Klinikum Chemnitz, die Dresdner Hochschulmedizin und weitere Partner eine attraktive Alternative zum bisherigen Medizinstudium: den Modellstudiengang Humanmedizin, kurz MEDiC.

Ärztliche Versorgung auf dem Land sichern

Diese vom Freistaat Sachsen und der Bundesregierung geförderte Initiative hat das Ziel, langfristig die ärztliche Versorgung in ländlichen Regionen zu sichern. Eine gute medizinische Versorgung in allen Regionen in Sachsen ist nicht erst seit Corona ein ganz wichtiges Thema. Das Land braucht überall junge Ärztinnen und Ärzte – in den Städten genauso wie in den ländlichen Regionen. Vor allem im südsächsischen Raum ist der Bedarf an Ärzten besonders groß. Durch das zunehmende Alter der Bevölkerung wächst der Anteil der Patienten, die an chronischen und versorgungsintensiven Erkrankungen leiden rasant.

Der Modellstudiengang MEDiC ist einer der Maßnahmen des »20-Punkte-Programm-Medizinische Versorgung 2030«. Diese Maßnahmen sollen insgesamt und in ihrem Zusammenwirken eine Stabilisierung der ärztlichen Versorgung in den ländlichen Regionen des Freistaates Sachsen gewährleisten. Das neue Angebot ist ein großer Gewinn. Die Praxisnähe und vor allem der enge Austausch mit hier niedergelassenen Ärzten werden entscheidend mit dazu beitragen, dass Absolventinnen und Absolventen am Ende hier in der Region in Mittel- und Westsachsen bleiben.

Neue Studienplätze schaffen

Mit der Einführung des Modellstudienganges MEDiC ist es der TU Dresden gelungen, die Zahl der Studienplätze für künftige Mediziner an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus von bisher 225 auf 275 zu erhöhen. Aus über 22.000 Bewerbern wurden 50 Studierende ausgewählt. Fast jeder Zweite kommt aus den ostdeutschen Bundesländern und fast jeder Fünfte von ihnen stammt aus dem Großraum Chemnitz.

Praxisnahe Ausbildung

Drei junge Ärtze unterhalten sich. © Pexels

Von der Zulassung des Modellstudiengangs durch die Sächsische Landesdirektion am 17. Februar 2020 bis zum Studienstart sind weniger als zehn Monate vergangen. In dem neu konzipierten Modellstudiengang sind die theoretischen Grundlagen von Anfang an mit der praktischen Ausbildung verzahnt: Die Studierenden werden bereits ab dem ersten Semester in die Betreuung von Patienten eingebunden. Mit Aufnahme des Modellstudienganges werden zwei Hauptziele des Masterplans Medizinstudium 2020 umgesetzt, nämlich die Stärkung der Allgemeinmedizin und die Vertiefung der Praxisnähe des Studiums.

Erfahrene Ärzte vermitteln Wissen

Als Partner für dieses Projekt konnte mit dem Maximalversorger Klinikum Chemnitz das drittgrößte kommunale Krankenhaus Deutschlands gewonnen werden, das jedes Jahr mit etwa 7.000 Mitarbeitern mehr als 72.000 Patienten voll- und teilstationär sowie 150.000 Patienten ambulant betreut. In Zusammenarbeit mit erfahrenen Ärzten im ambulanten und stationären Sektor liegt die große Chance für die Studierenden bei ihrem Wissenserwerb praktisch begleitet zu werden. Der Modellstudiengang ist ein großer Schritt zur Sicherung und langfristigen Förderung der medizinischen Versorgung, insbesondere auch in ländlichen Regionen.

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