07.09.2023

Gründungsveranstaltung der ESRA mit dem Europäischen Ausschuss der Regionen in Brüssel

Ministerpräsident Michael Kretschmer lud gemeinsam mit dem Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) zur Gründungsveranstaltung der „European Semiconductor Regions Alliance“ (ESRA) nach Brüssel ein.

Die Allianz aus rund 20 europäischen Halbleiterregionen versteht sich als regionale Plattform und Partner der Europäischen Kommission bei der Umsetzung des European Chips Act und will einen aktiven Beitrag zur Stärkung Europas als Halbleiter-Standort im globalen Wettbewerb leisten.

Nach Eröffnung durch Ministerpräsident Michael Kretschmer und dem Vizepräsidenten des Europäischen Ausschusses der Regionen, Michael Murphy, richtete die Veranstaltung den Blick auf Perspektiven des European Chips Act. Darüber hinaus unterzeichneten die Gründungsmitglieder der Allianz eine gemeinsame Abschlusserklärung. Im Anschluss an die Veranstaltung fand ein Abendempfang bei imec in Löwen statt.

An der Gründungsveranstaltung nahm ebenfalls der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Oliver Schenk, teil.

Gründung der European Semiconductor Regions Alliance (ESRA) vollzogen

Der Freistaat Sachsen startet mit 26 weiteren Regionen aus 12 EU-Mitgliedstaaten eine gemeinsame Plattform für Zusammenarbeit, Wachstum und Investitionen in die europäische Halbleiterindustrie. Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung im Ausschuss der Regionen (AdR) haben die Allianz-Mitglieder in Brüssel die Gründung der European Semiconductor Regions Alliance (ESRA) vollzogen.

ESRA versteht sich als Plattform der Regionen und Partner der Europäischen Kommission bei der Umsetzung des Europäischen Chip-Gesetzes. Sie will einen aktiven Beitrag zur Stärkung Europas als Halbleiter-Standort im globalen Wettbewerb leisten und die Wettbewerbsfähigkeit der Halbleiterindustrie in den Regionen der europäischen Mitgliedsstaaten sowie der gesamten Europäischen Union fördern.

Dafür setzt ESRA auf den Austausch von Wissen, die Förderung von Zusammenarbeit und Innovationen, die Entwicklung starker, integrierter und resilienter Wertschöpfungsketten sowie die Reduzierung von einseitigen Abhängigkeiten vor allem bei kritischen Rohstoffen.

 

Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, betonte: »Die Gründung der Mikroelektronik-Allianz auf Initiative von Sachsen ist ein wichtiger Meilenstein für die ganze Europäische Union und ihre Zukunft. Für jedes Segment der globalen Halbleiter-Wertschöpfungskette braucht es durchschnittlich über 20 Länder, die an der direkten Lieferkette beteiligt sind und eng zusammenarbeiten. Mit ESRA eröffnen wir für die Regionen neue Wege, um zusammenzuarbeiten, zu forschen und Innovationen auf den Weg zu bringen und so die wirtschaftliche und digitale Souveränität Europas sicherzustellen. Die Teilnahme zahlreicher Regionen an der Gründungsveranstaltung unterstreicht das Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit auf EU-Ebene im Bereich der Mikroelektronik. Die Allianz wird einen wichtigen Beitrag leisten, Europa in dieser Schlüsselindustrie in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig zu machen.«

Der sächsische Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt, Mitglied des Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) und dort Berichterstatter zum European Chips Act (ECA): »Nach der Verabschiedung des European Chips Act geht es nun um die Umsetzung, um die Ansiedelung neuer Produktionsstätten, um eine Stärkung der Forschung und um die Ausbildung von Fachkräften. Die ‚European Semiconductor Regions Alliance‘ versteht sich dabei als Partner der Europäischen Kommission. Als Berichterstatter des Europäischen Ausschusses der Regionen habe ich den European Chips Act intensiv begleitet. Es ist gut, dass Sachsen als einer der größten Halbleiterstandorte in Europa die Initiative ergriffen hat. Ich unterstütze die zehn Punkte zur Gründung der Allianz aus voller Überzeugung. Dass die Gründungsveranstaltung im Ausschuss der Regionen stattfinden kann zeigt, wie wichtig die Regionen für Europa und die Halbleiterindustrie sind.«

Eine Allianz für Mikroelektronik in Europa

Ziele des unterzeichneten 10-Punkte-Papiers

  • bestmögliche und innovative Förderung und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen der Regionen im Rahmen des Europäischen Chip-Gesetzes sowie eine langfristige Festlegung von Mitteln im Mehrjährigen Finanzrahmen der EU zur Steigerung der europäischen Halbleiterproduktion sicherstellen
  • größtmögliche Flexibilität und Schnelligkeit bei der Prüfung und Gewährung staatlicher Beihilfen im Bereich der Halbleiterindustrie erreichen
  • Forschung und Entwicklung ausbauen sowie Vernetzung von Forschungseinrichtungen in und zwischen den verschiedenen Regionen fördern und technologische Alleinstellungsmerkmale ausbauen
  • Lösungsansätze für eine nachhaltigere Produktion von Halbleitern im Rahmen des Europäischen Grünen Deals entwickeln und umsetzen
  • ausreichende Wasser- und Energieversorgung an den Produktionsstätten sowie Versorgung mit allen notwendigen, insbesondere strategischen und kritischen Rohstoffen sichern
  • Zusammenarbeit im Bereich der Talentförderung sowie Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, bei der Anwerbung von außereuropäischen Fachkräften sowie internationalen Hochschulkooperationen stärken
  • Zusammenarbeit der bestehenden Cluster pflegen und intensivieren
  • Veranstaltungen in Kooperation mit den Akteuren der Branche durchführen
  • gemeinsame Interessen der Mitgliedsregionen gegenüber der EU-Kommission und den EU-Institutionen artikulieren und vertreten
  • Vernetzung und Koordination der beteiligten Regionen auf Arbeitsebene und Vernetzung mit Industrieverbänden und anderen europäischen Netzwerken

Hintergrund zur Entstehung der Initiative

Vor dem Hintergrund der unzureichenden Halbleiter-Resilienz Europas, der hohen Lieferkettensensibilität und der hohen Abhängigkeit von Halbleiterimporten hat die Europäische Kommission am 8. Februar 2022 ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung des Halbleiter-Ökosystems der EU vorgeschlagen – den European Chips Act (ECA). Ziel der Kommission ist es, Europas Marktanteil in der weltweiten Chipfertigung bis 2030 von derzeit lediglich 10 % auf bis zu 20 % zu steigern. Um dies zu erreichen, will die Kommission öffentliche und private Investitionen von bis zu 43 Milliarden Euro mobilisieren.

Der ECA wurde mit großer Zustimmung der EU-Institutionen angenommen. Das Gesetz soll die Produktion von Mikrochips in der EU fördern und damit die Abhängigkeit von anderen Märkten wie Asien oder den USA verringern.

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