Festakt zur Wiedereröffnung des Semperbaus am Zwinger
Mit einem Festakt wurde die Gemäldegalerie Alte Meister feierlich wiedereröffnet.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble erinnerte als Festredner an die Bedeutung der Kunst für den europäischen Gedanken. In Dresden stehe man einem europäischen Kulturerbe gegenüber. Hier sei ein Ort der Begegnung mit dem, was europäische Kulturen miteinander verbindet, »ein Ort, an dem man ein Stück weit ein Europäer werden kann, hier in Dresden, mitten in Europa«.
Vor Schäuble betonte der niederländische Regierungschef Mark Rutte: »In der Gemäldegalerie befinden sich viele bedeutende Werke holländischer Maler. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschland und den Niederlanden ist ohne kulturellen Austausch nur schwer denkbar«.
»Die Wiedereröffnung der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden ist ein großes, wunderbares und bewegendes Ereignis für Dresden, Sachsen und ganz Deutschland«, sagte Ministerpräsident Kretschmer anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung des Museums.
Live-Spektakel mit Videoinstallationen
Zur Wiedereröffnung der Gemäldegalerie gab es am Freitagabend im Dresdner Schauspielhaus ein ungewöhnliches Konzert, das auch live in den Zwinger übertragen wurde: Für ihr neues Album »How To Hear A Painting« vertonte Schauspieler und Musiker Christian Friedel (»Babylon Berlin«) mit seiner Band Woods of Birnam rund 20 bekannte Gemälde der Alten Meister - von Rubens über Tizian bis hin zu Vermeer.
In einem multimedialen Live-Spektakel mit Videoinstallationen, Spracheinlagen und Orchesterpassagen vermischten sich Popmusik und Malerei.
Ministerpräsident Michael Kretschmer: »Es sind die Bilder, mit denen Generationen von Menschen in Sachsen aufgewachsen und vertraut sind: Raffaels `Sixtinische Madonna`, Rembrandts ‚Ganymed‘, Giorgiones ‚Schlummernde Venus‘, Bellottos Dresdner Veduten und viele andere Schlüsselwerke der Gemäldegalerie werden mit der Wiedereröffnung der Gemäldegalerie endlich wieder für alle Besucher zu sehen sein. Das Eröffnungswochenende mit der ‚Nacht der Alten Meister‘ wird das wahrscheinlich großartigste Kunstereignis des Jahres.
Den Musikern von ‚Woods of Birnam‘ ist es gelungen die Alten Meister in eine neue und zeitgenössische Musik zu übersetzen und damit vor allem junge Fans zu erreichen und für die Kunst zu begeistern. Das Konzert, das Album und der Film sind eine wunderbare Ergänzung zur Wiederöffnung unserer Gemäldegalerie. Wer die Songs hört, will auch die Bilder dazu sehen. Das musikalische Bilder-Projekt zeigt, dass jede Generation die Kunst wieder neu sieht und mit ihren Fragen und Hoffnungen konfrontiert. Die Alten Meister sind lebendig und gegenwärtig.«
Die Gemäldegalerie Alte Meister gehört zu den bedeutendsten Museen dieser Art weltweit und war in den vergangenen sieben Jahren für rund 50 Millionen Euro saniert worden. Neben 700 Meisterwerken der Malerei aus mehreren Jahrhunderten werden auch 420 Skulpturen gezeigt.