09.10.2019

Festakt zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig

Männer und Frauen stehen vor dem EIngang eines Gebäudes.
V.l.n.r.: Anett Hofmann; Ministerpräsident Michael Kretschmer; Elke Büdenbender; Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier; Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Ayleena Jung stehen vor dem Eingang des Gewandhauses in Leipzig. 
© Pawel Sosnoski

Ministerpräsident Michael Kretschmer nahm gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier am Festakt zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig teil und sprach ein Grußwort im Gewandhaus. Ebenso sprach der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung ein Grußwort. Die Rede zur Demokratie hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Am Abend besuchte der Ministerpräsident mit dem Bundespräsidenten das Lichtfest Leipzig: Herbst ’89 – Aufbruch zur Demokratie auf dem Augustusplatz. Das diesjährige Lichtfest Leipzig begann mit der Begrüßung durch den Oberbürgermeister.

75.000 Besucher auf Leipziger Lichtfest

Männer und Frauen sitzen in einer Kirche.
Ministerpräsident Kretschmer und Bundespräsident Steinmeier sitzen zum Friedensgebet in der Nikolaikirche. Der evangelische Superintendent Martin Henker würdigte den friedlichen Charakter der Revolution von 1989.  © Pawel Sosnowski

Beim Festakt am Vormittag im Leipziger Gewandhaus zollte Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede zur Demokratie den Akteuren der friedlichen Revolution in der DDR Dank und Respekt: »Sie haben unserer Demokratiegeschichte einen wichtigen Teil hinzugefügt«. Zudem betonte Steinmeier: »Der 9. Oktober war ein großer Tag in der deutschen Geschichte. 30 Jahre danach ist es nun an der Zeit, dass die Geschichten, die vor und nach 1989 im Osten erlebt wurden, Teil unseres gemeinsamen Wir werden«.

Ministerpräsident Michael Kretschmer erinnerte in seiner Rede im Gewandhaus an das Fehlen von Meinungsfreiheit und unabhängiger Justiz sowie die Inhaftierung Oppositioneller in der DDR. Diese sei ein Unrechtsstaat gewesen, betonte er. Es sei wichtig, dies auch so auszusprechen, denn nur so könne das 1989 Erreichte angemessen gewürdigt werden. »Wir sind die Gewinner der deutschen Einheit - alle in Deutschland, aber die Ostdeutschen noch einmal mehr«, betonte Kretschmer.

Den emotionalen Höhepunkt der Feierlichkeiten in Erinnerung an die entscheidende Montagsdemo vor 30 Jahren bildete das Lichtfest Leizpig. Rund 75.000 Besucher folgten der Einladung, sich nach der Eröffnung des Lichtfestes auf dem Augustusplatz zu Fuß auf den Weg um den Leipziger Innenstadtring zu begeben, entlang der historischen Demonstrationsstrecke. Dabei überlagerten eine Vielzahl an Licht, Bild- und Videomaterial die Fassaden und Räume auf der rund 3,6 km langen Strecke.

Auf dem Augustusplatz bildeten Besucherinnen und Besucher mit 25.000 Teelichtern den leuchtenden Schriftzug »Leipzig 89«.

Sturz des DDR-Regimes

Eine Demonstration in Leipzig im Jahr 1989.
Die Montagsdemonstration in Leipzig im Jahr 1989.  © Henry Krause

Das entscheidende Ereignis der Friedlichen Revolution war die große Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig. 70.000 Demonstranten stellten sich mit dem Ruf »Wir sind das Volk« den bewaffneten Sicherheitskräften entgegen. Damit hatten die Demonstranten in Leipzig entscheidend zum Sturz des DDR-Regimes beigetragen.

Überrascht von den Geschehnissen, entschieden die Leipziger SED-Funktionäre am frühen Abend, die 6.000 Mann starke Truppe aus Polizisten, Staatssicherheitsleuten und aus Arbeitern rekrutierte Kampfgruppen nicht einzusetzen. In der Folgezeit überwanden immer mehr Menschen ihre Angst vor Schlägen und Verhaftungen, wodurch der Zulauf zu den Montagsdemonstrationen in verschiedenen Städten der DDR immer größer wurde. Die Menschen demonstrierten für Reformen, Mitspracherechte, Meinungsfreiheit und für das Ende der SED-Diktatur.

9.10.'89: Der Beginn vom Ende der DDR - vier Demonstranten blicken zurück

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