09.11.2019

Festabend »Herbst ´89 - Freiheit durch Bürgermut« in Plauen

Männer sitzen in einem Podium eines Theaters.
V.l.n.r.: Bundesinnenminister Horst Seehofer, die Oberbürgermeister von Plauen und Hof, Ralf Oberdorfer und Dr. Harald Fichtner, Ministerpräsident Michael Kretschmer und der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein sitzen gemeinsam im Podium im Vogtlandtheater Plauen. 
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Kretschmer würdigt Rolle von Plauen im Herbst 1989

Ein Mann steht auf einer Bühne und hölt ein Mikrofon in der Hand.
Ministerpräsident Michael Kretschmer hält sein Grusswort.  © dpa-Zentralbild

Ministerpräsident Michael Kretschmer nahm anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution und Grenzöffnung am Festabend »Herbst ´89 – Freiheit durch Bürgermut« im Vogtlandtheater Plauen teil. An der gemeinsamen Veranstaltung, die von den Partnerstädten Plauen und Hof und dem Freistaat Sachsen ausgerichtet wurde, nahmen auch  Bundesinnenminister Horst Seehofer, der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein, die Oberbürgermeister beider Städte, Ralf Oberdorfer und Harald Fichtner, sowie zahlreiche Akteure der Friedlichen Revolution teil.

Ministerpräsident Michael Kretschmer hat an den Mut der Menschen erinnert, die vor drei Jahrzehnten für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen sind und so die Mauer zu Fall gebracht haben.

»Unglaublich mutige Menschen haben im Herbst 1989 durch ihren ganz persönlichen Einsatz die Freiheit erkämpft und die Mauer zum Einsturz gebracht. Wir sind jeden Tag dankbar dafür. Ganz besonders dankbar sind wir den vielen Menschen in Plauen, die damals als erste zu Massenprotesten auf die Straße gegangen waren«, sagte er am Samstag bei einer Festveranstaltung im Vogtlandtheater in Plauen.

»Wir feiern heute den Fall der Mauer vor 30 Jahren, das Ende der SED-Herrschaft und vor allem die Menschen, die das möglich gemacht haben. Gut, dass die Mauer weg ist«, sagte Kretschmer weiter.

In dem Zusammenhang erinnerte er daran, wofür die SED-Herrschaft stand. Kretschmer verwies darauf, dass die Staatsführung an der Grenze auf die eigenen Bürger schießen ließ, die in die Freiheit wollten. Der Staat habe Menschen weggesperrt und auf sie eingeprügelt, die ihre Meinung offen äußerten. Es habe keine unabhängige Justiz gegeben. Wer aufbegehrte und sich nicht anpasste, musste mit Repressalien rechnen, hatte Nachteile im Beruf oder durfte nicht studieren.

»Das wiedervereinigte Land, in dem wir heute leben, ist sicherlich nicht perfekt. Aber wir leben im besten Deutschland, das wir je hatten. Deshalb ist es so wichtig, wachsam zu sein und auf die damals erkämpfte Freiheit, auf unsere Demokratie aufzupassen«, betonte der Ministerpräsident.

Die besondere Rolle Plauens während der Friedlichen Revolution

Plauen spielte während der Friedlichen Revolution eine ganz besondere Rolle. Sowohl Plauen als auch Hof gerieten vor 30 Jahren in den Blick der Öffentlichkeit, als die Prager Botschaftszüge durch Plauen und dann weiter nach Hof in den freien Westen fuhren. Die Oberbürgermeister von Plauen und Hof, Ralf Oberdorfer und Dr. Harald Fichtner, berichteten über ihre persönlichen Erlebnisse und Eindrücke. In einer moderierten Gesprächsrunde kamen weitere Zeitzeugen zu Wort.

Plauen und Hof verbindet seit 1987 eine Städtepartnerschaft, die nach der Friedlichen Revolution und der Grenzöffnung endlich intensiv gelebt werden konnte.

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