Reise nach Rumänien
Ministerpräsident Stanislaw Tillich reiste am 13. Juni für vier Tage nach Rumänien. Beim Besuch der Städte Bukarest und Sibiu standen der Ausbau der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Freistaat und Rumänien im Vordergrund. Dabei wurde der Ministerpräsident von einer 30-köpfigen Delegation begleitet. Mit dabei waren auch sächsische Unternehmen aus den Bereichen Automobilbau, Mikroelektronik und Umwelttechnik.
In Gesprächen mit dem Staatspräsidenten Klaus Iohannis, Premierminister Sorin Grindeanu, dem Minister für Wirtschaftsumfeld und Unternehmertum, Alexandru Petrescu, sowie weiteren rumänischen Politikern warb Tillich für gemeinsame Kooperationen und tauschte sich über Themen wie den Brexit und die EU-Strukturförderung nach 2020 aus.
Der Ministerpräsident betonte: »Mit der Reise möchte ich dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Sachsen und Rumänien zu vertiefen und neue Kooperationen zu ermöglichen. Rumänien ist kein Billiglohnland mehr, sondern ist in der Tat ein Mitplayer auf dem Weltmarkt, der über gut ausgebildete Menschen, und gleichzeitig auch über eine gut ausgebildete Fachkräftestruktur verfügt.« Seit 2007 hat sich der sächsische Außenhandel mit Rumänien mehr als verdoppelt. 2016 wurden dorthin Waren im Wert von 308 Millionen Euro exportiert und für 371 Millionen Euro eingeführt, hauptsächlich Autos, Autoteile sowie elektrotechnische Erzeugnisse und Maschinenbauprodukte. Daran möchte der Freistaat gern weiter anknüpfen und diese durch Zusammenarbeit noch verstärken. Ein erster Austausch fand zwischen dem sächsischen Unternehmen Netresearch, ein Softwarehersteller, und der rumänischen Firma MindMagnet statt, die einen Kooperationsvertrag miteinander abschlossen.
Ebenso informierte sich der Ministerpräsident über die Arbeit der rumänischen Antikorruptionsbehörde, die unter der Leitung von Laura Kövesi steht. Die Behörde erzielte in den vergangenen Jahren wichtige Erfolge im Kampf gegen Korruption und für mehr Rechtsstaatlichkeit. Selbst die Gastgeschenke der sächsischen Delegation wurden von den Ministern abgelehnt. Dies zeige, wie konsequent man hinsichtlich dieser Frage belieb und dass dies etwas Außergewöhnliches sei, so der Ministerpräsident.
Als Ehrengast nahm Ministerpräsident Tillich ebenfalls am Wirtschaftsempfang des deutschen Botschafters in Rumänien, Cord Meier-Klodt, teil. Anlass war das 25. Jubiläum der Unterzeichnung des deutsch-rumänischen Freundschaftsvertrages.